top of page

AMIR. von Nicole Oder und Ensemble nach Motiven von Mario Salazar 

Regie: Nicole Oder

Bühne: Franziska Bornkamm

Künstlerische Beratung: Clara Topic-Matutin

Live-Zeichnungen: Bente Theuvsen

Kostüme: Vera Schindler

Musik: Heiko Schnurpel

02_Amir_foto_JR Berliner Ensemble.jpeg

Amir ist das Kind arabischer Einwanderer. Abschieben kann man sie als staatenlose Palästinenser nicht, aufnehmen will man sie auch nicht. Doch ohne Aufenthaltsgenehmigung keine Arbeitserlaubnis, ohne Arbeit kein Ankommen. Eine Spirale aus Zurückweisung, Frustration, Wut und Kriminalität prägt das Leben von Amir und seiner Familie. Amir ist angetrieben von der Sehnsucht nach  einem "besseren" Leben. Zunächst ist das aus seiner Perspektive schlicht ein Leben in Reichtum. Als er aber Hannah kennenlernt und sich in sie verliebt, verändert das seinen Blick auf die Welt, auf seine eigenen Lebensumstände. Er versucht seinem Schicksal zu entfliehen.

Die Geschichte von Amir erzählt von einer migrantischen Jugend im heutigen Deutschland: zwischen totaler Verweigerung und verzweifeltem Anpassungswunsch, zwischen Bindestrich-Identität und Clan-Zugehörigkeit.

PRESSESTIMMEN 

Beste Arbeit aus dem BE-Autorenprogramm.

Doris Meierhenrich, Berliner Zeitung 

 

Der Heimathafen Neukölln hat das Berliner Ensemble übernommen, zumindest die kleine Spielstätte im Hinterhof unterm Dach und auch nur für eine Produktion. Nicole Oder aus dem Heimathafen-Team behandelt in ihrer Inszenierung „Amir“ mit Performern, denen man über Streetcredibility nichts erzählen muss, einen sehr Neukölln-typischen Stoff: Gangs! Jugendliche Serientäter! Parallelgesellschaft! Drogen! Aber weil wir bei Heimathafen-Künstlern, also bei genauen Beobachtern und Neuköllnern, und nicht bei Spiegel TV und anderen Dealern schlecht gestreckten Klischee-Stoffs sind, nimmt die Inszenierung „Amir“ ihre Figuren auf eine menschenfreundliche Weise ernst: Keine Chance für Sozialvoyeurismus, „4 Blocks“-Thrill, Ghettostyle-Ausverkauf oder andere schlechte Angewohnheiten der Unterhaltungsindustrie. (…) Es ist nur eine kleine, bittere Geschichte aus Neukölln, Nicole Oder und ihre beeindruckenden Darsteller erzählen sie ohne Illusionen, ohne Schnörkel und falsche Töne.

Peter Laudenbach, tip Berlin

 

… ein Theaterabend, der mit seiner schroffen Intensität im Gedächtnis bleibt.

Miriam Lenz, Tagesspiegel

 

Ein gutes Bühnenbild sagt viel, Franziska Bornkamms Bühnenbild spricht Bände. (…) Man kann sagen, dass Regisseurin Nicole Oder und das Ensemble Salazars Stück sehr wirkungsvoll auf den glühenden Kern der Wut reduzieren und konzentrieren (…) Das ist intensiv gespielt und überdies poetisch illustriert von Bente Theuvsen, die die traumatischen Erinnerungen, die kleinen Fluchten und die alles auslöschende Hoffnungslosigkeit der Akteure live auf die Folie eines Overhead-Projektors tuscht. Frauke Adrians, nachtkritik.de

 

Von Beginn an wird man förmlich hineingesogen in die dichte, aufgeladene Atmosphäre von Nicole Oders Inszenierung „Amir“ im Kleinen Haus des Berliner Ensembles.  (…) Gezeigt wird nun eine Inszenierung nach den Motiven des Dramas von Mario Salazar. Bedauerlich für den Autor. Für die Zuschauer jedoch ein Glücksfall.          

Ulrike Borowczyk, Berliner Morgenpost

 

Es ist ein starker, physisch mitreißender Abend geworden, mit auf die rotierende Wand projizierten Live-Zeichnungen von Bente Theuvsen, markigem Hip-Hop (performt von Elwin Chalabianlou) und einer Dramatik, die keine Genre-Konzessionen machen muss, um zu funktionieren.

André Mumot, Deutschlandfunk Kultur 

 

Bente Theuvsen entfaltet ganze Welten. Sie zeichnet live flüchtige Bilder aus Tinte auf die Folien eines Overhead-Projektors und versetzt die Darsteller*innen in die verlassenen Dörfer ihrer Heimat, nach Berlin-Neukölln oder in einen Zug aus Kranichen. In der Einfachheit dieser genialen Methode steckt ihre Schlagkraft: Ein Tropfen roter Tinte, den Bente Theuvsen auf die Folie spritzt, lässt ein ganzes Massaker herauf dämmern. Die besondere Qualität dieser Inszenierung ist es, die Bedrohung, die die deutsche Einwanderungspolitik nicht nur für jede*n einzelnen Betroffenen, sondern auch für den Zusammenhalt von Familien bedeutet, begreiflich zu machen.  Mit Burak Yigit ist die Rolle des Amir herausragend besetzt. 

Magda Sporkmann, junge Bühne

 

 

bottom of page